Jetzt, so kurz vor Weihnachten, einem Fest das eigentlich ein Fest der Freude für alle sein sollte, tragen viele Menschen eine Trauer in sich, die scheinbar nicht loslassen möchte. In den meisten Fällen rührt diese Trauer vom Verlust eines geliebten Menschen her. Weihnacht hin oder her. Ich selbst habe vor etwas mehr als einem Jahr erfahren müssen, was es heißt, einen geliebten Menschen zu verlieren. Damit aber nicht genug. Mit dem Verlust dieses Menschen hat eine Trauer eingesetzt, (aus dem Grund, weil ich dachte, alleine damit klar zu kommen) die mein ganzes Leben beeinflusst hat. Da stellt sich doch die Frage, was tun mit dieser Trauer.
Diejenigen unter uns Christen, welche einen gewissen Reifegrad in ihrem Glaubensleben erreicht haben, werden jetzt sagen: „Rede mit Gott darüber und sag Ihm er soll dir helfen.“ Womit sie vollkommen Recht haben. Aber seien wir uns doch ehrlich. Nicht immer funktioniert das so einfach. Um ehrlich zu sein ich habe bisher noch keinen Menschen, insbesondere keinen Christen getroffen der, obwohl er diese Trauer zu Gott getragen hat, nicht zu Tode betrübt war. Und auch das hat seine Richtigkeit. Denn Gott verlangt von uns, dass wir trauern. Er verlangt von uns, dass wir um einen Menschen trauern, den wir ein Stück unseres Lebens begleiten durften, der Teil unseres Lebens war, den wir geliebt haben und es noch tun. Was Er aber nicht von uns verlangt ist, das wir endlos trauern.
Niemand, auch Gott nicht gibt uns eine bestimmte Zeit vor, in der wir zu trauern haben. Als Israel aus Ägypten ausgezogen war und sich auf den Weg in seine neue Heimat gemacht hat, da gab Gott ihnen gewisse Regeln. Unter anderem wie sie sich zu kleiden hatten, wenn jemand gestorben war, wie man mit dem Toten umging. Man hatte spezielle Waschungen zu vollführen und so weiter. Ich persönlich glaube aber nicht, dass Gott sich wirklich erwartete, dass nur weil Er den Israeliten eine bestimmte Trauerzeit vorgegeben hatte, Er sich erwartete, das damit derjenige der einen geliebten Menschen verloren hatte, dann „stante pede“ damit aufhörte. Er kennt die Menschen und ihr Innerstes. Er weiß, wie wir „gestrickt“ sind. Also wie sollte Er?
Es ist aber etwas anderes, wenn wir nicht aufhören können zu trauern! Wenn uns die Trauer so fest im Griff hat, dass wir alles um uns herum vergessen. Besonders das Gute und das Schöne. Ja, wir sollen und müssen uns an den geliebten Menschen erinnern. Wir müssen ihn in unserem Herzen bewahren. Ihn bei uns haben, egal wie lange es her ist, dass er sich in seiner physischen Form verabschiedet hat. Aber die Trauer darf nicht soweit von uns Besitz ergreifen, das wir unser Leben und das jener Menschen, die wir lieben und die uns lieben, darüber vergessen. Ich habe diesen Fehler begangen, habe nicht mehr herausgefunden und dafür einen Preis bezahlt der viel zu hoch war.
Es kann zu den erschütterndsten Ereignissen gehören, jemanden zu verlieren. Aber wir dürfen dabei nicht auf ein paar grundlegende Wahrheiten vergessen:
1. Wir als Christen sind dazu aufgerufen unsere Vertorbenen weiter mit uns zu führen. Wenn nicht physisch so doch im Herzen.
2. Wir wissen, dass Gott den Verstorbenen zu sich genommen hat. Das es ihm dort wo er jetzt ist, glücklich und zufrieden ist. Er hat einen Ort erreicht, den wir noch erreichen werden.
3. Wir dürfen nicht auf jene Menschen vergessen, welche wir auch nach dem Verabschieden des geliebten Menschen, noch viel mehr lieben sollen wie vorher.
4. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir eines Tages, wieder mit diesem Menschen und mit allen anderen die wir verloren haben, wieder zusammen sein werden.
5. Gott lässt uns, besonders in der Trauer nicht allein. Wir übersehen ihn nur allzu leicht. Auch wenn Er direkt vor uns steht. Wir sollten Seine Hand, Seine Hilfe annehmen. Das Angebot steht auf jeden Fall.
Euch allen wünsche ich noch einen sehr friedvollen und liebevollen Sonntag und
Gottes Segen
Euer HG
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